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Das Keine-Angst Lied

Text und Musik: Wolf-Dieter Rahn.

1. Tief im Dschungel in finsterer Nacht,
   ein Indianer hält einsam wacht!
   Ringsherum lauern Ungeheuer,
   doch er sitzt ruhig an seinem Feuer!

   Gift’ge Schlangen und Krabbelgetier,
   (auch) große Spinnen, die gibt es hier!
   Doch wer wird gleich deshalb bangen?
   Er singt ein Lied, das schon die Alten sangen:

   Hei – ja – hoh – ja – hoh – ja – hei
   Nein ich hab’ keine Angst!
   Nein, nein!
   Nein, nein!
   Nein ich hab’ keine Angst!

2. Seht den Sturm dort auf hoher See,
   auf seinem Schiff, da harrt Käpten José!
   Ringsherum lauern Ungeheuer,
   doch er sitzt ruhig an seinem Steuer!

   Hohe Wellen, ein schwarzes Riff,
   ein weißer Hai der kreist um sein Schiff
   Doch wer wird gleich deshalb bangen?
   Er singt ein Lied, das schon die Alten sangen:

   Hou – di – hou – di – hou – di – heij
   Nee ich hab’ keine Angst!
   Nein, nein!
   Nein, nein!
   Nein ich hab’ keine Angst!

3. Und auch hier - löscht man jetzt Licht,
   du liegst im Bett, doch du fürchtest dich nicht!
   Ringsherum lauern Ungeheuer,
   doch du, du freust dich auf ein Abenteuer!

   Kennst das Monster unter dem Bett,
   das Gespenst im Schrank, beide sind ziemlich fett,
   die Gnome, den Nachtgrab,
   den Hausgeist, der stinkt
   (Pause + Dialog: Kind = "schnief....bäh"
   Geist = "tschuldige, ja ich weiß, ich hab Mundgeruch")
   Doch hört, was jetzt das ganze Zimmer singt:

   Hey – Hui – buh – Schub – du – bi – du (Hui, Buh)
   Nein wir ha’m keine Angst!
   Nein, nein!
   Nein, nein! (Hui, Buh)
   Nein wir ha’m keine Angst!

Illustration: Karl Koch

Hörbeispiel

Besetzung:

Percussion:	Wolf-Dieter Rahn
Bass:	Philip Schieber
Klavier:	Wolf-Dieter Rahn
Kind:	Marlene Wolf

Illustration: Bill Watterson

Konzeption

Das Keine-Angstlied behandelt ein düsteres Kapitel der Kinderwelt: Angst! Man kennt sie alle, die Bilder, mit denen man Kindern Angst macht: Der schwarze Mann, der Nachtgrab, jede Region hat ihre eigenen Schreckgestalten. Wie oft fürchten sich Kinder im Dunkeln, denken es wäre ein Monster unter dem Bett (siehe: "Calvin & Hobbes") oder ein Gespenst im Schrank. Kinder haben die Gabe, sogar am helllichten Tag Angst zu bekommen, wenn man ihnen eine spannende Geschichte vorliest. Auch laute Musik macht ihnen Angst - besonders kleinen Kindern. All das habe ich versucht in das Lied einzuweben. Unheimliche Landschaften, ob Nachts im Wald mit all den wilden Tieren, ekligen Kriechtieren und Spinnen oder weit draußen im Meer mit Seeungeheuern, Haien und einem tobenden Gewittersturm mit Blitz und Donner. In beiden Bildern gibt es jedoch einen Held, der den Gefahren trotzt! Sie bezwingen die Angst, indem sie laut ein Lied singen; sei es nun der Urwaldindianer oder der wagemutige Käpten José. Soweit so gut - noch mussten sich die Kinder mit den Gefahren anderer auseinandersetzten, doch nun in der dritten Strophe, löscht man auch im Kinderzimmer das Licht, und sie sind plötzlich allein im Dunkeln. Aber auch hier müssen sie keine Angst haben: Das Monster unter dem Bett und das Gespenst im Schrank sind alte Bekannte und "ziemlich fett", d.h. harmlos und der Hausgeist (siehe: "Sir Nicholas de Mimsy-Porpington") entpuppt sich als vornehmer Butlertyp mit Mundgeruch. Dazu wird auch hier das Keine-Angstlied gesungen und somit können hoffentlich die eigenen Ängst bezwungen werden.

Musikalisch besteht das Lied aus einer einfachen Melodie, unterlegt von einem Samba-Reggae-Pattern der Banda "Olodum" aus Salvador de Bahia. Gelernt habe ich das Pattern bei einem Workshop von Gilson de Assis in Trossingen und später im Juni 2001 sogar in Brasilien in Salvador. Später habe ich noch einen einfachen Bassgroove in D-Moll, sowie weitere Perkussion hinzugefügt. Die Perkussion besteht insgesamt aus 3 Surdos, Conga, Bongo, Repique (kl. Trommel), Caixa (Snare), Reco-Reco (Guiro), Tamburin (Schellenkranz) und Agogo.

Unterrichts- und Spielideen:

• Versteck spielen im Dunkeln (mit erschrecken)
• Im Stuhlkreis „Angst im Dunkeln“ thematisieren.
• Trommeln nachbauen / Samba-Reggae-Pattern erarbeiten