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Wenn es kalt wird in der Welt
und der Schnee vom Himmel fällt,
steht ein Männlein ganz in weiß,
still und starr und stumm wie Eis.
Traurig schaut er in das Land,
mit dem Besen in der Hand,
denn er träumt vom blauen Meer,
wo er gerne einmal wär'...
Paule ist kein Seemann,
sondern nur ein Schneemann,
mit 'ner gelben Mohrrübennase... * *
Paule ist kein Seemann,
sondern nur ein Schneemann,
führe so gern zur See.
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Kälte wird im nicht zur Qual,
denn er trägt 'nen dicken Schal,
hat 'ne Seemannsmütze auf
mit dem Bommel oben drauf.
Kohleaugen im Gesicht
leuchten wenn er heimlich spricht,
oder wenn er ganz beschwingt
seine Seemannslieder singt.
Paule ist kein Seemann...
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Weicht im Frühling dann der Schnee,
sagt auch Paule uns Ade,
denn es wird im jetzt zu heiß
und bei Paule schmilzt das Eis.
Fällt der Abschied ihm auch schwer,
bald fließt er ins blaue Meer
Paule lacht vor lauter Glück,
nur sein Besen bleibt zurück...
Paule ist ein Seemann,
früher war er Schneemann
mit 'ner gelben Mohrrüben-Nase... * *
Paule ist ein Seemann,
früher war er Schneemann
heute fährt er zur See!
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Illustration: Paula Stark |
Hörbeispiel
Besetzung:
Akkordeon: |
Michael Lauenstein |
Klavier: |
Wolf-Dieter Rahn |
E-Bass: |
Andreas Reif |
Paule: |
Tobias Hug
(Swingle Singers) |
Männerchor: |
Thomas Haditsch, |
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Wolf-Dieter Rahn |
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Konzeption
"Paule der Schneemann" ist ein Winterlied mit
seiner berühmtesten Figur: dem Schneemann. Doch in diesem Fall wäre
dieser viel lieber ein Seemann. Wie schon beim Hahn Boris ist dies an
sich schon eine groteske Situation, die Aufmerksamkeit erregt: wo
gibt's denn so was? Ein Schneemann, der keiner sein will! Dazu kommt
noch das Wortspiel Schneemann - Seemann. Doch auch hier wird ein
Zustand angesprochen, der viel tiefer in die Psyche reicht, als es auf
den ersten Blick scheint. Dieser reicht von der Identifikation mit sich
selbst (wer bin ich? warum bin ich da? wer will ich sein?) bis zur
Auseinandersetzung mit dem Tod. Ich denke der Tod kann als Thema nicht
früh genug thematisiert werden. Viel zu oft wird er verdrängt und
erzeugt dadurch Angstvorstellungen. Hier jedoch wird er sehr positiv
betrachtet: der Schneemann lacht vor lauter Glück, obwohl er schmilzt,
da er ins Meer fließt und dort zum Seemann wird. Das Bild des Meeres
als 'letzter Hafen' ist ja eigentlich nichts neues, im Kinderlied aber
schon, außerdem ist es ein sehr schönes und friedliches Bild. Dazu
kommt noch die für den Tod eher untypische Jahreszeit: Frühling - der
Anfang allen Lebens!
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Illustration: Paula Stark |
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In "Paule der Schneemann" werden dem
Kind Ängste genommen, vor allem die Angst vor dem Tod. Auch die Trauer
um etwas gestorbenes (Haustier, Großeltern, etc.) wird erleichtert.
Außerdem müssen Kinder in Zukunft nicht mehr traurig sein, wenn ein
Schneemann schmilzt!
Ganz im Stil der Hamburger Tradition mit
ihrem Idol Hans Albers wird das Lied von dem wohl typischsten
Matrosen-instrument begleitet: dem Akkordeon! Dieses bekommt in einem
instrumentalen Zwischenteil sogar ein schönes Solo!
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Unterrichts- und Spielideen:
- Schneemann bauen / malen lassen
- Auf der Landkarte einen Fluss verfolgen der ins Meer
fließt
- Im Stuhlkreis das Thema „Sterben“ thematisieren.
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