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Paule, der Schneemann

Text und Musik: Wolf-Dieter Rahn.

  1. Wenn es kalt wird in der Welt
    und der Schnee vom Himmel fällt,
    steht ein Männlein ganz in weiß,
    still und starr und stumm wie Eis.

    Traurig schaut er in das Land,
    mit dem Besen in der Hand,
    denn er träumt vom blauen Meer,
    wo er gerne einmal wär'...

    Paule ist kein Seemann,
    sondern nur ein Schneemann,
    mit 'ner gelben Mohrrübennase... * *
    Paule ist kein Seemann,
    sondern nur ein Schneemann,
    führe so gern zur See.

  2. Kälte wird im nicht zur Qual,
    denn er trägt 'nen dicken Schal,
    hat 'ne Seemannsmütze auf
    mit dem Bommel oben drauf.

    Kohleaugen im Gesicht
    leuchten wenn er heimlich spricht,
    oder wenn er ganz beschwingt
    seine Seemannslieder singt.

    Paule ist kein Seemann...

  3. Weicht im Frühling dann der Schnee,
    sagt auch Paule uns Ade,
    denn es wird im jetzt zu heiß
    und bei Paule schmilzt das Eis.

    Fällt der Abschied ihm auch schwer,
    bald fließt er ins blaue Meer
    Paule lacht vor lauter Glück,
    nur sein Besen bleibt zurück...

    Paule ist ein Seemann,
    früher war er Schneemann
    mit 'ner gelben Mohrrüben-Nase... * *
    Paule ist ein Seemann,
    früher war er Schneemann
    heute fährt er zur See!

Illustration: Paula Stark
Illustration: Paula Stark

Hörbeispiel


Besetzung:

Akkordeon: Michael Lauenstein
Klavier: Wolf-Dieter Rahn
E-Bass: Andreas Reif
Paule: Tobias Hug
(Swingle Singers)
Männerchor: Thomas Haditsch,

Wolf-Dieter Rahn


Paule

Konzeption

"Paule der Schneemann" ist ein Winterlied mit seiner berühmtesten Figur: dem Schneemann. Doch in diesem Fall wäre dieser viel lieber ein Seemann. Wie schon beim Hahn Boris ist dies an sich schon eine groteske Situation, die Aufmerksamkeit erregt: wo gibt's denn so was? Ein Schneemann, der keiner sein will! Dazu kommt noch das Wortspiel Schneemann - Seemann. Doch auch hier wird ein Zustand angesprochen, der viel tiefer in die Psyche reicht, als es auf den ersten Blick scheint. Dieser reicht von der Identifikation mit sich selbst (wer bin ich? warum bin ich da? wer will ich sein?) bis zur Auseinandersetzung mit dem Tod. Ich denke der Tod kann als Thema nicht früh genug thematisiert werden. Viel zu oft wird er verdrängt und erzeugt dadurch Angstvorstellungen. Hier jedoch wird er sehr positiv betrachtet: der Schneemann lacht vor lauter Glück, obwohl er schmilzt, da er ins Meer fließt und dort zum Seemann wird. Das Bild des Meeres als 'letzter Hafen' ist ja eigentlich nichts neues, im Kinderlied aber schon, außerdem ist es ein sehr schönes und friedliches Bild. Dazu kommt noch die für den Tod eher untypische Jahreszeit: Frühling - der Anfang allen Lebens!

Illustration: Paula Stark
Illustration: Paula Stark

In "Paule der Schneemann" werden dem Kind Ängste genommen, vor allem die Angst vor dem Tod. Auch die Trauer um etwas gestorbenes (Haustier, Großeltern, etc.) wird erleichtert. Außerdem müssen Kinder in Zukunft nicht mehr traurig sein, wenn ein Schneemann schmilzt!

Ganz im Stil der Hamburger Tradition mit ihrem Idol Hans Albers wird das Lied von dem wohl typischsten Matrosen-instrument begleitet: dem Akkordeon! Dieses bekommt in einem instrumentalen Zwischenteil sogar ein schönes Solo!

Unterrichts- und Spielideen:

  • Schneemann bauen / malen lassen
  • Auf der Landkarte einen Fluss verfolgen der ins Meer fließt
  • Im Stuhlkreis das Thema „Sterben“ thematisieren.


© Wolf-Dieter Rahn 2010 Impressum Kontakt: email